Quereinstieg Allgemeinmedizin
Für Fachärzt:innen, die einen Wechsel in das Gebiet Allgemeinmedizin planen, kommt ein so genannter „Quereinstieg“ in die Allgemeinmedizin in Betracht. Die von den Fachverbänden für Allgemeinmedizin entwickelten Überlegungen wurden inzwischen von den Weiterbildungsgremien und dem Vorstand der Bundesärztekammer im Sinne eines zeitlich befristeten Projektes fortentwickelt und den Landesärztekammern zur Umsetzung empfohlen. In Baden-Württemberg gibt es aktuell keine zeitliche Befristung.
Die Empfehlungen zum Quereinstieg umfassen unter anderem folgende Punkte:
- Ärzt:innen, die eine Facharztanerkennung in einem Gebiet der unmittelbaren Patientenversorgung erworben haben, können 18 bis 36 Monate ihrer Weiterbildung auf die stationäre Weiterbildungszeit in der Allgemeinmedizin angerechnet bekommen
- eine 24-monatige Weiterbildung in der ambulanten allgemeinärztlichen Versorgung ist auch beim Quereinstieg verpflichtend
- obligatorisch ist für den Quereinstieg weiterhin der Besuch der 80-stündigen Kursweiterbildung in psychosomatischer Grundversorgung
- Voraussetzung für die Zulassung zur Prüfung ist der Nachweis des Erwerbs aller Weiterbildungsinhalte nach der aktuellen Weiterbildungsordnung im
Fachgebiet der Allgemeinmedizin
Die Weiterbildungszeiten, die ein Quereinsteiger:in absolviert, um die Anerkennung im Gebiet Allgemeinmedizin zu erwerben, sind über das Förderprogramm zur Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin in der ambulanten und stationären Versorgung förderfähig.
Die Bezirksärztekammern und die Koordinierungsstelle unterstützen Quereinsteiger bei der Suche nach Weiterbildungsstellen und bei der Klärung offener Fragen.
Ab dem 1.7.2020 ist die neue Weiterbildungsordnung in BW wirksam. In § 2a, Abs. 6 sind die Gebiete der unmittelbaren Patientenversorgung definiert. Farblich markiert sind die neu hinzugekommenen Fachgebiete.
Allgemeinmedizin, Anästhesiologie, Arbeitsmedizin, Augenheilkunde, Chirurgie, Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Haut- und Geschlechtskrankheiten, Humangenetik, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Neurochirurgie, Neurologie, Nuklearmedizin, Öffentliches Gesundheitswesen, Phoniatrie und Pädaudiologie, Physikalische und Rehabilitative Medizin, Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Radiologie, Strahlentherapie, Transfusionsmedizin und Urologie.
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